Hochzeitsreise nach Kreta und Santorini! -Teil 2

Vom 13. Mai bis 27. Mai 2009 genossen wir den griechischen Himmel!

Wir sind aus dem Urlaub zurück und beide von den griechischen Inseln absolut begeistert!
Dies ist nun der 2.Teil, der uns vom 13. bis 27. Mai 2009 auf das traumhafte Archipel Santorin brachte. Teil 1 "Kreta - 13. bis 20. Mai 2009"

Mit dem Katamaran nach Santorin

Auf Wiedersehen Kreta - Hallo Santorin!

Noch immer war es bewölkt. Die See ging mäßig stark, so dass der gegen 8:30 Uhr ablegende Katamaran nur mir reduzierter Geschwindigkeit nach Santorini übersetzen konnte. Für die circa 100 Kilometer benötigten wir rund drei Stunden.

Im Hafen wartete seit über einer Stunde Tina, die junge Reiseleiterin von Attika, auf uns. Noch auf Kreta hatte ich erfahren, dass Fortini, die Reiseleiterin von 2005, inzwischen auf Kreta arbeitet und diesen Wechsel ihres Freundes wegen gemacht hatte, der dort studiert. Das ein Arbeitgeber auf so etwas Rücksicht nimmt, finde ich spitze und bemerkenswert!

Blick von der Inselhauptstadt auf einen Teil der Caldera mit Nea Kameni und Thirasia

Nach einem Kurzgespräch stiegen wir in einen Kleinbus, der uns nach Akrotiri, zum gleichnamigen Hotel, brachte. Hier begann nun der etwas unangenehmere Teil des Urlaubs, von dem ich an dieser Stelle trotzdem ein paar Zeilen schreiben möchte.

Die eigentlichen Herrscher waren die Katzen

In meiner Erinnerung war das Hotel durchaus einfach gewesen. Wohlgefühlt hatte ich mich im Jahre 2005 jedoch ohne Probleme. Damals arbeitete der Besitzer noch zusammen mit seiner Frau fleißig mit, machte sogar selbst die Zimmer sauber. - Was war davon geblieben?

Das Hotel ist schön angelegt...
... war aber 2005 in einem deutlich gepflegteren Zustand.

Bei der Buchung hatte ich es gut gemeint und statt des Zimmers gleich ein Studio gewählt. Dieses war dunkel, hatte ein dringend renovierungs- und reinigungsbedürftiges Bad und in den ersten 24 Stunden nur eiskaltes Wasser.

Als ich am nächsten Tag erfuhr, dass es in einem anderen Zimmer nur heißes Wasser gab, reklamierte ich umgehend. Dem Gespräch, mit dem inzwischen Vater gewordenen, jungen Hotelbesitzer war zu entnehmen, dass unser Studio in diesem Jahr zum ersten mal vermietet wurde und das Warmwasser noch abgedreht war. Außerdem waren die Anschlüsse für kalt (blau) und warm (rot) vertauscht. - Immerhin war dieses Problem nun gelöst und wir nicht weiterhin auf die Nutzung der Küchenzeile zur Wassererwärmung angewiesen.

Das Frühstück hatte sich auf dem ersten Blick verbessert, auch wenn ich es aus damaliger Sicht nicht negativ in Erinnerung hatte! Aus der einfachen, zugeteilten Auswahl war ein Buffet geworden, an dem man sich nach belieben bedienen durfte. Über die Tage war dann aber zu merken, dass es sich wohl nur um eine Arbeitserleichterung für das Personal handelte, welches offensichtlich aus nur drei Personen bestand: Dem Hotelbetreiber mit seiner Frau und dem vermutlichen Schwager. Letzterer war Mädchen für alles und für Bauarbeiten, Zimmerreinigung, sowie dem Abräumen der Tische zuständig.

Geronnene Milch und schwarzer Schimmel auf dem Kuchen verleideten uns den Appetit. Der selbe Kuchen stand auch an den Folgetagen mit auf dem Buffet. All die Mängel sind mit der einfachen Einstufung des Hotels nicht zu entschuldigen. Noch einmal würden wir hier auf keinen Fall Urlaub machen.

Ein Lichtblick war die Urlaubsfreundschaft, die wir mit Robert und Gaby - aus dem schönen Frankenland - gewonnen hatten. Mit den beiden entwickelte sich ein ausgeprägter Galgenhumor zu unserem "Schicksal". Es wurde etwa über das kleine, vergitterte Fenster gewitzelt, welches bei Nacht den Eindruck eines Gefängnisses auf die runde Decke projizierte.

Auch auf den Bäumen gab es Katzen, die von dort aus gerne mal den Hotel-Hund ärgerten.

Bei all den schlechten Eindrücken, begeisterte Santorini uns absolut. Wie schon in der Woche zuvor, machten wir viele Ausflüge und genossen den Urlaub.

Von Attika erhielten wir auf Grund unserer eingeschickten Mängelliste eine Stellungnahme, sowie einen Reisegutschein im Wert von 25 Euro, den wir nicht eingelöst haben. Attika schrieb, dass man sich in Verhandlungen für die Hotelreservierung 2010 befände und hierbei eine Renovierung anregen werde. Wenn sich für andere Reisende eine Besserung ergibt, ist der Sinn unserer Reklamation erfüllt. Das sich der Veranstalter konstruktiv mit den Rückläufen zu seinen eigenen Umfragen auseinandersetzt, finde ich sehr gut, halte es allerdings auch für erforderlich.

Vor Ort war die Reiseleiterin mit der Kritik überfordert. Es hätte sich noch niemand beschwert, hieß es gegenüber Robert und Gaby, die auch mit ihren anderen Hotels (Inselhüpfen) recht unzufrieden waren.

Agios Nikolaos Mavrorachidi liegt gleich vor (oder hinter?) dem Red Beach und somit auch unweit unserer Unterkunft.

21. Mai 2009 - Fira, Thíra, Thera - Der Hauptort von Santorin

Tags zuvor hatten wir noch das Infogespräch mit Tina, die zum Akrotiri gekommen war. Dabei buchten Livia und ich bereits die Caldera-Rundfahrt. Ebenso erkundigte ich mich nach dem Kraterrandweg, dessen Beginn Tina so genau auch nicht kannte.

Mit dem Bus fuhren wir heute nach Fira und blickten kurz darauf auf den Dom der Hauptstadt Fira, die auch Thíra genannt wird, bzw. ursprünglich Thera hieß.

Die Metropolis-Kathedrale

Die Inselhauptstadt

In Deutschland war heute Himmelfahrt, während dieser Feiertag in unserem Reiseführer nicht verzeichnet war. Es waren jedoch auffällig viele ältere, chice griechische Frauen unterwegs. Insbesondere bei den größeren Kapellen.

Wir fanden den Kraterrandweg und folgten ihm ein Stück weit, unter der brennenden Sonne.

Der Skaros-Felsen: Hier befand sich im 13. Jahrhundert eine venezianische Burg. Sie wurde durch Erdbeben zerstört.
Blick von der Caldera auf Fira und den Skaros-Felsen.
Im Blick liegt Nea Kameni, der schlafende Vulkan

Nepp erlebten wir auf unserer Reise leider auch. Ein Beispiel dafür war gleich auf der Busfahrt von Akrotiri nach Fira zu beobachten.

Da unsere Reiseleiterin die Fahrt mit zwei Euro angegeben hatte, gab ich diese dem Schaffner. Ein anderer Reisender reichte dem Mann einen 5-Euro-Schein für ebenfalls zwei Personen. In beiden Fällen gab es kein Geld zurück.

Den tatsächlichen Fahrpreis lass ich am zentralen Busplatz ab: 1,70 €. Von da an gab ich das Geld stets abgezählt.

Gravierende Preisunterschiede stellten wir etwa bei den Schwämmen und Nüssen fest. Kosteten Schwämme in Oia maximal 4 Euro und auf Kreta häufig noch weniger, waren diese in der Inselhauptstadt Santorins für bis zu 11 Euro zu bekommen.

Auf den Kauf der zum Probieren angebotenen Nüsse verzichteten wir, angesichts des Preises von 6,90 €, dankend. In Oia sahen wir die gleiche Menge für 4 Euro.

Als Tourist hat man es in der Hand, ob sich Abzocke durchsetzt oder ein gesundes Verhältnis zwischen Leben und Leben lassen erhalten bleibt.

Eine kleine Bildbearbeitung: Mond, Hund Kasimir und ich sind nachträglich eingefügt.

Wieder im "Hotel" angekommen saßen Livia und ich eine Weile vor unserem Studio Nr. 2 und kamen mit unseren Nachbarn von Nr. 4 ins Gespräch. Robert und Gaby hatten am Morgen ihren Mietwagen bekommen. Sie luden uns zu einer Fahrt ein, um nicht Am Arsch der Welt, wie es Robert ausdrückte, rumzusitzen. Dankbar und spontan willigten wir ein.


Zunächst versuchten wir zum Leuchtturm am Kap Akrotiri zu gelangen. Wegen Bauarbeiten war jedoch die einzige Zufahrtstraße dorthin gesperrt. Statt dessen fuhr Robert nach Perissa. Perissa ist, wie auch Kamari, durch seinen schwarzen Strand sehr bekannt. Wie wir später bemerkten, ist dies jedoch nicht gleichbedeutend mit dem Black Beach.

Mit Robert und Gaby kamen wir weiter ins Gespräch und gingen ziemlich schnell vom Sie zum Du über. Überrascht waren wir, als die beiden Franken sowohl Neuss als auch das Erzgebirge mit den Städten Seiffen und Schneeberg kannten. Robert erzählte von einem Gespräch mit einem Bayern, dem er die Lage von Franken (weiter oben) und Bayern (weit unten) innerhalb des Löwen (oben das Hirn, weiter unten der Hintern) begreiflich machte.

Von uns erfuhren die beiden, dass wir gerade unsere Hochzeitsreise verbringen. So ließen sie uns in einer Taverne zurück, in der wir bei gutem Rotwein ein schmackhaftes Abendessen genossen.

Der Abend klang in guter Stimmung aus. Akrotiri lag bereits in nächtlicher Dunkelheit, als wir dorthin zurück kehrten.

22. Mai 2009 - Katzen in Akrotiri, der Esel von Oia und Kamari's Klippenspringer

Vor der Tür unserer Unterkunft machten es sich regelmäßig Katzen gemütlich.

Als Mitfahrer von Robert und Gaby gelangten Livia und ich heute nach Oia. Dort trennten wir uns für drei Stunden, liefen uns jedoch - was bei der "Größe" der Stadt beinahe unvermeidbar ist - gelegentlich über den Weg.

Oia
Wie Pergament erstreckt sich die Caldera vor, bzw. unter uns.

Auch Hunde gab es viele. Dieser döste im Schatten.

Oia wird Ia ausgesprochen und stellt das typische Erscheinungsbild von Santorini dar, so wie es in Filmen und auf Kalenderbildern gern wiedergegeben wird. Auch griechische Restaurants in Deutschland, so wurde uns erzählt, kaufen ihre Deko-Accessoires vorwiegend hier ein. Die Stadt ist noch sauberer und weißer, als es uns schon in Fira aufgefallen ist. Dabei sind die Griechen auf Santorin aber auch pragmatisch, wie zu beobachten war. Im Weg stehende Grashalme werden kurzerhand mitgestrichen, wenn eine weiße Linie entstehen soll!

Man beachte die nicht abgesprochene Farbkomposition sowohl zwischen Livia und mir, als auch im Vergleich zur Kirche. Auch diese Kirche und der Bogen davor sind häufig gewählte Motive. Wir sahen zwei Künstlerinnen beim Malen zu.

Nach dem verheerenden Erdbeben von 1956 wurde Oia neu aufgebaut. Vereinzelt blieben Risse.
Gästehäuser und Tavernen gibt es reichlich. Die Lage hat allerdings ihren Preis!

Von jeder Stelle aus ergibt sich eine neue Ansicht auf die Fragmente Santorinis nebst Vulkan.

Auf dem alte Friedhof von Oia ruhen viele Seeleute.

Zur Beförderung der Touris werden neben Esel auch viele Maultiere eingesetzt. Wem etwas am Tierwohl liegt, der sollte auf solche Angebote lieber verzichten.
Ein Maultier auf Abwegen

Nach dem interessanten Aufenthalt in Oia, trafen wir uns am Auto der beiden Franken. Dabei gelang das Foto des entlaufenen Maultieres, der sich seinen Weg allein suchte und auf diesem direkt an uns vorbei trabte.

Mitfahrer zu sein hat seine Vorteile, es lässt sich viel mehr von der Umgebung wahrnehmen. 

Wir fuhren weiter an die flache Seite Santorinis nach Kamari, wo es einen der ausgedehntesten Strandabschnitte gibt. Es handelt sich auch um einen beliebten Treffpunkt für die waghalsigen Klippenspringer, denen wir aus der Ferne zuschauten.

Zum Essen besuchten wir heute eine der nahe gelegenen Tavernen. Angesichts der geringen Besucherzahl, was sowohl an der noch nicht richtig begonnenen Saison lag aber wohl auch der seit 2005 geschlossenen Ausgrabungsstätte Akrotiri geschuldet war, fand sich auf der Speisekarte nur eine bescheidene Auswahl. Da uns ein dreiviertel Liter Wein zu viel erschien, bestellten wir einen offenen Krug mit nur einem halben Liter.

Als wir fertig gegessen hatten, entlockte eine Taverne weiter ein älterer Grieche, seiner Gitarre erste Klänge. Genau das hatte uns noch gefehlt (und das meine ich im positiven Sinne).

Um nicht einfach so da zu sitzen, bestellten wir einen weiteren halben Liter Rotwein und eine Weile später noch einen Krug... Nun hatten Livia und ich jeweils einen dreiviertel Liter und waren in richtig guter Urlaubsstimmung.

Beim späteren, nicht mehr ganz sicheren Gang zu unserer Unterkunft kamen wir an dem Musiker vorbei und ich applaudierte ihm kurz zu, was ihn sichtlich vergnügt stimmte.

23. Mai 2009 - Fahrt über die Caldera zum Vulkan

Am Vormittag holte uns ein kleiner Reisebus ab, mit dem wir zum Hafen des Hauptortes Fira hinab fuhren. Gebucht hatten Livia und ich die "Große Caldera-Rundfahrt, ohne Sonnenuntergang".

Das Programm sah die Fahrt zum großen, momentan ruhenden Vulkan Néa Kaméni vor. Nach der Erkundung dort, sollte es zu den heißen, schwefelhaltigen Quellen vor Palea Kaméni weitergehen. Für die Mittagspause stand Thirasia auf dem Ausflugsprogramm.

Wer auch den Sonnenuntergang gebucht hatte, stieg auf der Rückfahrt in Oia aus um die Sonne besonders effektvoll im Meer verschwinden zu sehen.

Im Hafen von Fira nahm der Ausflug seinen Anfang
Unser Schiff war die Albatros, ein großes Motor-Segelschiff.

Mit der Reiseleitung auf diesem Ausflug waren wir sehr zufrieden.  Der Geschichtsunterricht mit Lena war aufschlussreich und lustig noch dazu. Lena berichtete beispielsweise von einer Begebenheit, die bei großer Hitze (40 Grad in Fira und 50 Grad C auf Néa Kaméni) stattfand. Damals fragte eine Reisende, ob das weiße gegenüber (die Ortschaft Fira) Schnee sei. - War es natürlich nicht…

Wir nähern uns Néa Kaméni
Im Umkreis des Vulkans zeigt sich nicht nur das Wasser in anderer Färbung.

Der Aufstieg zum Vulkan dauerte rund 20 Minuten. Dabei wenden wir Fira den Rücken zu.

Lena wies auf die Problematik hin, der sich die wenigsten Touristen im Klaren sind, wenn sie Souveniers in Form von Steinen in ihre Taschen verschwinden lassen. Jährlich erleichtern sie Nea Kameni so um geschätzte 6 Tonnen! Auf die Schiffsdecks der Ausflugsboote wirken dagegen die feinen Steine unter den Schuhen der Leute zerstörerisch wie Schmirgelpapier.

Geschichtsunterricht mit Lena

Die Vulkanische Tätigkeit in der Region des heutigen Santorin setzte vor ungefähr 1 Millionen Jahren ein. Lava stieg vom Meeresboden auf und verband ein paar kleinere Inseln miteinander. Es formte sich eine neue, runde Insel, die "Strongyle" (die Runde) genannt wurde.

Mindestens 12 mal hat sich im Zentrum der runden Insel eine Caldera geformt, die sich später wieder mit vulkanischem Material füllte. Caldera ist das spanische Wort für Topf. Der Begriff beschreibt ein Kliff, dass von einem Vulkanausbruch geformt wurde.

Ein vor kurzem im verschütteten minoischen Dorf Akrotiri entdecktes Stück Olivenholz, das mit neuen Methoden untersucht wurde, hat jetzt für ein überraschendes Ergebnis gesorgt:

Anders als bislan angenommen, fand der große Vulkanausbruch zwischen 1627 und 1600 vor Christus statt, somit 100 Jahre früher als bislang gedacht.

Bei dem Ausbruch, der bis in die Schweiz und Spanien zu hören war, wurden Rauch und Lava in eine Höhe von 36 bis 38 Kilometer geschleudert. Es entstand eine circa 200 Meter hohe Flutwelle, welche die Küste der 100 Kilometer entfernten Insel Kreta in nicht mal einer halben Stunde, mit zerstörerischer Wucht, erreichte.

Mehrere Krater gibt es auf Nea Kameni, die teilweise sichtbar aktiv sind und die Erde an diesen Stellen ausatmen lassen.
Nea Kameni - Blick auf Oia

Die heute sichtbaren Vulkane Palea Kameni und Nea Kameni entstanden erst viele Jahrhunderte später. Verbindet man die Ränder der verbliebenen Inseln Santorini, Therasia und Aspronisi miteinander, erhält man die äußere Form von Strongyle. In 500-600 Jahren wird hier wieder eine einzige, runde Insel zu sehen sein: die Geschichte geht weiter.

1950 brach Nea Kameni zum letzten mal aus. Wissenschaftler sind sich heute (Stand 2009) sicher, einen neuerlichen Ausbruch mindestens 30 Tage im vorraus ankündigen zu können.

1956 gab es auf Santorini ein Erdbeben mit einer Stärke von 7,5 auf der Richterskala. Damals starben 68 Menschen. Fast 80 Prozent der Gebäude auf Santorin wurden zerstört.

Hier ankert die Albatros gerade vor Paleo Kamenis. Wer mag, darf zu den eisen- (Rost) und schwefelhaltigen Quellen schwimmen.

Wir haben diesen Ausflug sehr genossen, der uns weiter nach Thirasia führte.

Thirassia hat nicht mal 300 Einwohner.
Um so krasser wirken sich die täglich auftauchenden Touristen auf das zweitgrößte Fragment des Archipel aus.

Thirasia hat nicht mal 300 Einwohner. Um so krasser wirken sich die täglich auftauchenden Touristen auf das zweitgrößte Fragment aus.

Oia war der Halt für den gebuchten Sonnenuntergang, der natürlich auch von anderen Punkten aus schön zu bewundern ist. Zu sehen ist der Zick-Zack-Aufgang, der auch auf dem Rücken von Maultieren und Eseln bewältigt werden kann. Was ich davon halte, habe ich weiter oben schon notiert.

24. Mai 2009 - Zu Fuß zum Leuchtturm

Santorini, bzw. Thira, ist eine kleine Insel. Der Weg zum Leuchtturm war dennoch weiter, als es für einen gewöhnlichen Spaziergang an einem heißen Sonntag typisch ist. Es entschädigte ein permanent grandioser Blick.

Die Tavernen reihen sich unmittelbar aneinander. Sie sind überdacht und im Stil einer Veranda angelegt. Heute besuchten wir jene Taverne, die uns am letzten Freitag musikalisch aufgefallen war. Leider schien es eine Ausnahme gewesen zu sein und auch hier war die Speisenauswahl nicht sonderlich üppig. Das Ambiente konnte immerhin überzeugen und auch unsere Stimmung war gut.

25. Mai 2009 - Wo geht`s zum Black Beach?

Unweit unserer Unterkunft, vor einer der Tavernen, gibt es eine Anlegestelle. Sie wird von einem kleinen Fährboot angelaufen, welches den Red Beach, Withe Beach und Black Beach erreichbar macht.

Die Lage des Red Beach war mir bestens bekannt, da man an diesen auch über die Felsen gelangen kann. Dahinter folgt der Withe Beach, auch das wusste ich. Lediglich mit dem Black Beach verband ich bisher stets den Schwarzen Strand und somit das Gebiet um Perissa. Dieses liegt nun völlig entgegengesetzt und weiter entfernt, so dass ich der Fahrt dorthin mit Spannung entgegensah.

Der Red Beach ist auch zu Fuß zu erreichen.
Danach kündigt sich der Weiße Strand an.
Blick zum Withe Beach - Der Kontrast ist beeindruckend, wie auch die Schroffheit der Felsen.

Nach Ausruf des With Beach erwartete ich, dass es nun in Gegenrichtung weiter gehen würde. Daher war ich sprachlos. als der Captain kurz darauf den Black Beach ausrief und den Passagieren damit die Gelegenheit gab, diesen Strand anlaufen zu lassen.

Kurz entschlossen machten wir noch einmal die Rückfahrt mit und ließen uns am Red Beach absetzen. Obwohl man dies eher als Aussetzen bezeichnen kann, denn einen Anlegesteg gab es nicht: Das Boot fuhr so weit es möglich war und es mit dem Bug auf den Untergrund auflief. Über eine Außenleiter stieg man nun in das Wasser, um die letzten Schritte an Land zu waten.

Red Beach

2005 hatte es hier noch Sonnenschirme mit Liegen gegeben. Diese wurden von mehreren Griechinnen angeboten, die sich im Gegenzug um die Strandpflege gekümmert hatten.

26. Mai 2009 - Der Schwarze Strand von Perissa

Dienstag, der Tag vor unserer Heimreise war da. Mit dem Bus fuhren wir nach Fira, um vom dortigen zentralen Busbahnhof nach Perissa zu gelangen. Dies bedeutet einen Umweg. Um aber die Fahrwege verlässlich zu studieren, bräuchte man schon mehr Zeit als es unser Urlaub zuließ.

Wie weiter oben zu lesen war, hatten meine Frau und ich das Sonnenbad am Schwarzen Strand von Perissa schon gestern geplant. Identisch mit dem Black Beach ist der Schwarze Strand also nicht. Uns hatte die Verwechslung einen lustigen Vormittag beschert, an den wir noch gerne zurück denken werden.

Am Strand von Perissa

Von der Karte bestellten wir zwei leckere Pizzen, die wir am Strand genossen. Livia freundete sich mit den salzigen Wellen an, die teils heftig anbrandeten. Es wurde ein entspannter Tag, ganz ohne Anstrengungen.

27. Mai 2009 - Fazit und Abschiedsessen vor dem Flug nach Deutschland

Jeder Urlaub geht einmal zu Ende, auch wenn es sich um eine Hochzeitsreise handelt. Wir hatten einen glanzvollen Start auf Kreta erlebt und meine Frau verstand von da an, warum ich von dieser Insel immer so geschwärmt habe. Santorin war, wenn man nur die Insel, deren Sehenswürdigkeiten, sowie die Bekanntschaft zu Gaby und Robert betrachtet, ein ganz besonderes Schmuckstück und absolut sehenswert!

Die Ausgrabungsstätte Akrotiri, die sich wenige hundert Meter "unter" dem Hotel befindet, war leider noch nicht wieder eröffnet. Ein Unglück, bei dem das gerade erst neu errichtete Dach eingestürzt war, hatte sich im September 2005 ereignet, wenige Monate nachdem ich erstmals meinen Urlaub hier verbrachte. Es gab einen Toten und sechs Verletzte.

Akrotiri ist ein kleines Dorf, welches bis 1967 weitgehend isoliert war und dessen Bevöllkerung ohne Schulbildung lebte. Durch die Ausgrabungen änderte sich dies grundlegend und erstmals gab es bezahlte Arbeit und neue Perspektiven.

1967 gingen der "Atlantisforscher" James Watt Mavor Jr. und der griechische Geologe und Archeologe Spyridon Nikolaou Marinatos langjährigen Hinweisen nach. Sie legten innerhalb kurzer Zeit erste Zeugnisse einer hoch entwickelten Kultur der Kykladen frei, die mit dem großen Vulkanausbruch vor mehr als 3500 Jahren ihr konservierendes Ende genommen hatte. Marinatos verunglückte 1974 auf dem Ausgrabungsgelände tötlich.

Akrotiri ist nicht besonders groß
Akrotiri - Die Ausgrabungsstätte verdankt ihren Namen dem nahe gelegenen Dorf.
Noch wird an dem neuen Dach gearbeitet. Touristen mussten sich jedoch noch bis April 2012 gedulden.
Unweit wächst auch so einiges

Ein letzter Tag lag vor uns, den wir in aller Gemütlichkeit nutzen wollten. Dazu gehörte auch ein Abschiedsessen in dem Restaurant, dass ich schon seit unserer Ankunft hatte besuchen wollen. Mit Eva und Lisa war ich hier 2005 eingekehrt und hatte noch die herrliche Aussicht auf die Caldera vor Augen, wie auch das schmackhafte Essen auf der Zunge.

Mama Thira ist eine hervorragende Taverne 

Im  MAMA THIRA  nahm der Wirt zur Bestellung an unserem Tisch Platz. Als serviert wurde machten wir große Augen und es war anzumerken, dass auch die Bedienung ihre Zweifel hatte, ob wir dies alles würden bewältigen können. Nun ja, wir haben es genossen!


Am späten Nachmittag stiegen wir in den Bus ein, der uns zum Flughafen brachte. Auch hier erwies sich, das Griechen sehr gute Autofahrer sind und die meisten sehr viel Ruhe besitzen. So musste einmal gewendet werden, weil es auf Grund eines ungünstig parkenden PKW kein Durchkommen gab. Ein anderes Mal wurde unser Reisebus von einem übermütigen (lebensmüde trifft es wohl präziser) Motorradfahrer überholt und unser Fahrer seinerseits zu einer Notbremsung gezwungen. Livia und ich saßen ganz vorne und hatten ganz großes Kino.


Meine Frau amüsierte sich darüber, als ich einsteigende, deutsche Mitreisende in griechischer Sprache begrüßte. Noch dazu trug ich ein T-Shirt der griechischen Fußball-Nationalmannschaft, welches, der Farbe wegen, von einer Deutschen kurzzeitig mit Schalke verwechselt wurde.


Der Check-In verlief unter extrem beengten Bedingungen. Leider waren auch unsere Koffer schwerer geworden, so dass Übergepäck zu berappen war. Die Frage, ob wir nicht etwas in das Handgepäck umpacken wollten, empfand ich als unverständlich. Denn an dem Gesamtgewicht hätte dies schließlich auch nichts geändert, abgesehen von dem Zusatzgewinn für Air Berlin.


Noch unerfreulicher war unsere Platzierung im Flugzeug. Meine Frau und ich wurden durch den Mittelgang getrennt. Wieder einmal gab es eine glückliche Fügung: der Flug war nicht ausgebucht und demnach einige Plätze frei. Da sich vor uns zwei Personen für einen anderen Sitz entschieden, konnte ich plötzlich doch neben Livia sitzen.


Livia genoss die Aussicht des in die abendliche Dämmerung startenden Flugzeugs. Noch einmal blickten wir auf die Inselgruppe von Santorini hinab. Die von unseren Eltern und Hochzeitsgästen ermöglichte Hochzeitsreise hatte ihren Abschluss gefunden.