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Flucht aus dem Alltag

Genau so muss ich es betiteln. Der letzte Tropfen, der das nicht vorhandene Fass zum Überlaufen gebracht hätte, war nicht mehr fern. Der Wunsch, irgendwo mal einen lauten Schrei loszuwerden hat sich zwar, mangels geeignetem Ort, nicht erfüllt – ich möchte ja auch niemandem Angst bereiten – doch ein paar Tage nur den eigenen Gedanken nachgehen zu können, wirkt bereits.

Die Frage nach dem Ziel war schnell entschieden. Es sollte im Nahbereich liegen, einen gewissen Bezug zu meiner Zeit mit Livia haben und gleichzeitig nicht durch gemeinsame Erinnerungen vorbelastet. Das Hermannsdenkmal war eines der noch offenen Ausflugsziele. Der Teutoburger Wald bietet Natur satt und noch einiges mehr, als nur den tapferen Krieger.

Den ersten Tag verbrachte ich bei den Externsteinen.

Erster Blick auf die Sandsteine

Zwei aufeinandertreffende Kontinentalplatten falteten die vormals liegenden Sandsteinplatten, in ihre nun senkrechte Lage.

Der Wiembecketeich geht auf eine Idee der Fürstin Pauline zur Lippe zurück. Bis zur heutigen Gestaltung bedurfte es einiger Bemühungen.

Die Natur als geduldiger Bildhauer.

Kassenhäuschen und Treppen sind von Menschenhand hinzugefügt.

Blick von der anderen Seite.

Weitere Steine liegen auch abseits der prominenten Externsteine. 

Der 2. Tag war ein Sonntag und startete in Detmold

Heute freute ich mich schon auf ein Treffen in Anröchte. Frank und Sylvia hatten zum Grillen eingeladen.

So nutzte ich den Vormittag für eine gemütliche Runde durch Detmold. Die Stadt wirkt großzügig, bietet Luft und Raum zum Verweilen. Dazu tragen natürlich auch die Lippe und das Schloss bei.


Das Fürstliche Residenzschloss Detmold.
Seinen Ursprung hatte es in einer alten Burg, die im Jahre 1366 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Das Schloss war jahrhundertelang Sitz der Grafen und Fürsten zur Lippe und wird bis heute vom jeweiligen Familienoberhaupt des Hauses Lippe bewohnt.
Auf seinem vom deutschen Bildhauer Heinrich Wefing errichteten Denkmal thront Ernst Kasimir Friedrich Karl Eberhard Graf zur Lippe-Biesterfeld. Er war von 1897 bis 1904 Regent des Fürstentums Lippe, was sich allerdings erst nach dem ausgedehnten Lippischen Erbstreit fügte.
Die Rückseite des Denkmals trägt diese Inschrift.
Im Schlosspark findet sich dieser Bündelbaum, welcher eine Tradition des 19. Jahrhunderts am Leben hält und einen an gleicher Stelle gewachsenen, 1999 gefällten, ca. 150 Jahre alten Bündelbaum ersetzt. Einzelheiten im nachfolgenden Bild!
Detmold und die Lippe am Wallgraben.
Schöne Straßenzüge.
Wasserspiele in Detmold.

3. Tag - Das Hermannsdenkmal und die Adlerwarte Berlebeck

Man kann nicht sagen, dass ich mir das beste für den letzen Tag aufbewahrt hätte. Nein, jeder Tag war gut und hatte persönliche Momente. Was mich zum Aufbruch hierher bewogen hatte, schrieb ich weiter oben. Viel zu knapp bemessen war es um von Entspannung reden zu können. Es war eben kein Urlaub für den Körper, sehr wohl aber - und das kam merkwürdigerweise erst deutlich nach meiner Rückkehr bei mir an - hat es mich seelisch gestärkt.

Von der zeitlichen Abfolge war alles perfekt. Das Hermannsdenkmal wäre bei Regen kein Vergnügen gewesen. Gleichfalls waren die Besucher an diesem 3. Tag fast an zwei Händen abzuzählen. Parken war gar kein Problem und auf einem kleinen Parkplatz für Wanderer sogar kostenfrei. 


  • Grundsteinlegung am 8. September 1841
  • Am 16. August 1875 erfolgte die Übergabe an das Deutsche Volk
Gedenken an den Erbauer
Der Erbauer Joseph Ernst von Bandel

Hier geht es hoch zum Hermann
Der Ausblick
Detmold liegt neben Berlin, alles eine Frage der Perspektive.